
Wie lange bleibt Nikotin im Blut?
Nikotin gelangt beim Konsum von Snus, Nikotinbeuteln oder Vapes direkt ins Blut und sorgt dort für die gewünschte Wirkung. Doch wie lange bleibt Nikotin im Blut? In der Regel ist Nikotin etwa 1 bis 3 Tage nach dem Konsum im Blut nachweisbar, während sein Abbauprodukt Cotinin sogar bis zu 10 Tage lang im Blut festgestellt werden kann. Bei regelmäßigen oder starken Konsumenten kann die Nachweisbarkeit verlängert sein.
Nikotin im Blut beeinflusst den Körper, das Belohnungssystem und somit auch unser Wohlbefinden, weshalb z.B. das Rauchen aufhören und der Nikotin Entzug nicht immer einfach ist. Doch ganz gleich ob Zigaretten, Snus Alternativen oder Vape - Wie und wo wirken die Stoffe eigentlich in unserem Körper und wie lange bleibt Nikotin im Blut? Das und vieles mehr erfährst du bei Snus.de.
Was ist Nikotin?
Nikotin [1] wird in der Chemie als pflanzliches Alkaloid bezeichnet und ist eine Substanz, die hauptsächlich in der Tabakpflanze vorkommt und für diese eine Schutzfunktion erfüllt. 1828 wurde Nikotin erstmals isoliert und als Stoff nachgewiesen, jedoch ist die Wirkung der Tabakpflanze schon seit dem 16. Jahrhundert bekannt. Damals hat man bereits angefangen, die Blätter zu schnupfen oder zu kauen. Erst ein bis zwei Jahrhunderte später kam auch das Rauchen und der erste klassische Snus in Mode.
Was macht Nikotin im Körper?
Hierbei handelt es sich um eine psychoaktive Substanz, die verschiedene Stoffe, sogenannte Neurotransmitter wie Dopamin, Adrenalin und Serotonin, im Gehirn freisetzt und das zentrale Nervensystem stimuliert. Im Körper passiert u.a. folgendes:
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Freisetzung von Belohnungs- und Glücksgefühlen
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Anstieg von Herzfrequenz und Blutdruck
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Anregung der Verdauung
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kurzfristige Unterdrückung von Stress und Appetit
Wie lange bleibt Nikotin im Körper?
Nikotin selbst bleibt für 1-3 Tage im Körper und dies ist auch die kritische Zeit, wenn du z.B. mit dem Rauchen aufhören möchtest. Nach dieser Zeit sind jedoch noch die Abbauprodukte des Nikotins im Blut und Urin nachweisbar. Das genaue Zeitfenster hängt davon ab, wie stark und andauernd der Nikotinkonsum war.
So wird Nikotin vom Körper aufgenommen
Nikotin kann auf verschiedene Wege in unseren Körper und somit in unsere Blutbahn gelangen. Von einer Zigarette, über Chewing Bags, Nikotinbeutel und Vape bis hin zum nikotinhaltigen Pflaster und Kaugummis ist einiges möglich. Die verschiedenen Produkte wirken jedoch nicht gleich effizient und langanhaltend.
Zigarette und Vape
Nikotin wird am schnellsten beim Rauchen einer Zigarette aufgenommen, da der nikotinhaltige Qualm direkt in die Lunge gelangt und über die dünnen Wände der sogenannten Lungenbläschen besonders rasch in die Blutbahn aufgenommen wird. Da die Oberfläche der Lunge sehr groß ist und der sogenannte Gasaustausch schnell stattfindet, können beim Inhalieren besonders viel Nikotin, aber auch die anderen Bestandteile des Qualms aufgenommen werden.
Ähnlich wie beim Rauchen von Zigaretten wird beim Vape nikotinhaltiger Dampf inhaliert, der schnell über die Lunge aufgenommen wird. Das Nikotin ist hierbei oft weniger intensiv, die aufgenommene Nikotinmenge ist dabei abhängig vom E-Liquid und der Dampftechnik.
Snus und deren Alternativen
Ganz gleich ob Kautabak Beutel oder andere Snus Alternativen, die Pouches werden unter die Oberlippe geschoben, wo sie durch den Speichel allmählich angefeuchtet werden und u.a. das Nikotin freisetzen.
Im Mundbereich befindet sich unsere Schleimhaut, die in der Fachsprache auch Mucosa genannt wird. Sie hat eine spezielle Oberfläche und kann daher viele Stoffe, u.a. das freie Nikotin, besonders gut aufnehmen.
Damit du die Nikotin Wirkung spüren kannst, muss der Stoff also nicht erst über den Magen-Darm-Trakt geleitet werden, sondern wird im Laufe der Anwendung von der Mucosa aufgenommen und dann ins Blut geleitet. Diese Art der Nikotinaufnahme dauert etwas länger als beim Rauchen, ist dafür aber auch gleichmäßiger und langanhaltender.
Der Weg des Nikotins: Vom Blut ins Gehirn
Ist das Nikotin im Blut angekommen, wird es schnell durch den Körper zum Gehirn geleitet und muss dabei die sogenannte Blut-Hirn-Schranke überwinden, bis es zum eigentlichen Ort des Geschehens kommt - den Nikotinrezeptoren. Nach dem Schlüssel-Schloss Prinzip dockt Nikotin an diese Rezeptoren an und aktiviert sie, was unter anderem zur Dopaminausschüttung und zum angenehmen Kick führt.
Wie schnell wirkt Nikotin?
Wie schnell Nikotin Wirkung zeigt, hängt davon ab, in welcher Form du es zu dir nimmst. Zigaretten wirken innerhalb von 7-10 Sekunden und führen innerhalb von 1-3 Minuten zu Nikotin Spitzenkonzentrationen im Blut. Die Wirkung ist intensiv, aber kurz.
Snus Alternativen wie Chewing Bags wirken hingegen langsamer und zeigen dafür eine gleichmäßige und langanhaltende Wirkung, die nach 5-10 Minuten eintritt und nach 30-60 Minuten die Spitzenkonzentration erreicht. Ebenso kommt es hier zu einem verzögerten Abbau von Nikotin, was zu weniger starken Gefühlen von Nikotin Entzug führt.
Ist Nikotin im Blut nachweisbar?
Ja, man kann durch eine Blutuntersuchung Nikotin und das Abbauprodukt im Blut nachweisen. Nikotin wird als Kurzzeitnachweis im Plasma gemessen, wo es sich rasch bewegt und schnell abgebaut wird. Das entstandene Abbauprodukt Cotinin [2]verbleibt länger im Körper und wird im Serum gemessen.
Dafür muss das entnommene Blut im Labor zur Gerinnung gebracht und zentrifugiert werden. Die festen Bestandteile des Blutes setzen sich im Röhrchen unten ab, oben befindet sich das sogenannte Serum, welches dann untersucht wird.
Die gemessene Menge des Stoffes ist abhängig davon, wie viel Nikotin konsumiert wurde und steigt bei z. B. bei Rauchern mit der Anzahl der gerauchten Zigaretten an.
Schon gewusst? Selbst bei Passivrauchern ist Cotinin im Urin[3] und Blut nachweisbar!
Nikotin im Blut während der Schwangerschaft und Stillzeit
Generell ist Nikotin in der Schwangerschaft[4] als kritisch zu bewerten, weil das Nikotin im Blut einen negativen Einfluss auf das Ungeborene hat und es verschiedene gesundheitliche Konsequenzen für das (ungeborene) Kind gibt. Deshalb erhalten Schwangere den dringlichen Rat, dass sie mit dem Rauchen aufhören und auch keine Snus Alternativen wie Chewing Bags oder Vapes benutzen sollen.
Kann man trotz Nikotin stillen?
Aber wie schaut es in der Stillzeit aus? Geht Nikotin in Muttermilch über? Ja, auch die Stillzeit ist eine kritische Phase, weil sich Nikotin und Cotinin in der Muttermilch anreichern. Falls ein Rauchstopp nicht möglich ist, gibt es die wichtige Empfehlung der La Leche League International, die Menge zu reduzieren und nicht vor dem Stillen, sondern direkt danach zu rauchen[5], um Nikotinspitzen für den Säugling zu vermeiden.
Ebenso sollte 2 Stunden vor dem Stillen nicht geraucht werden[6]. Bei Snus Alternativen kommt es nicht zu den starken Nikotinspitzen, dafür ist der Stoff länger auf einem gleichmäßig hohen Niveau, weshalb vom Konsum gänzlich abgeraten wird.
Kann man Nikotin im Blut schneller abbauen?
Nikotin verbleibt 1-3 Tage im Körper, der genaue Zeitraum ist von Person zu Person unterschiedlich. Du kannst den Abbau nicht direkt beschleunigen, jedoch kannst du deinen Körper und Stoffwechsel unterstützen, indem du viel Wasser trinkst, dich bewegst und gesund ernährst. Zusätzlich helfen zudem Antioxidantien und Vitamin C[7].
Wie kann man Nikotin im Blut reduzieren?
Um das Nikotin im Blut geringer werden zu lassen, wird oftmals probiert, weniger zu konsumieren, was nicht immer einfach ist. Besonders Rauchern fällt dies schwer, weil durch den inhalierten Qualm und die Aufnahme über die Lunge sehr intensive und schnelle Nikotinspitzen entstehen, die das Verlangen fördern.
Bei Snus Alternativen gibt es die Möglichkeit, geringer dosierte Produkte zu verwenden, oder aber auf eine nikotinfreie Snus Variante zurückzugreifen, um den Nikotinkonsum auf angenehme Weise zu reduzieren.
Fazit: Was sagt Nikotin im Blut über den Konsum aus?
Nikotin im Blut ist ein guter Indikator dafür, wie häufig du Nikotinprodukte wie Vapes, Pouches und Co. verwendest. Bei regelmäßigem Konsum ist der Stoff dauerhaft im Blut zu finden. Die Menge des Abbauprodukts Cotinin ist länger im Körper nachweisbar und hängt zudem nicht nur von der Häufigkeit sondern auch der konsumierten Menge ab.
Wenn du es in Erwägung ziehst, z. B. das Rauchen aufzuhören und einen Nikotin Entzug zu machen, um die Mengen in deinem Körper zu reduzieren, gibt es verschiedene Möglichkeiten, um dem begehrten Nikotinkick zu entkommen.
FAQ
▼ Kann man Nikotin im Blut testen lassen?
Ja, ein Nikotintest im Blut misst direkt Nikotin oder Cotinin. Während Nikotin schnell zerfällt, ist Cotinin ein zuverlässiger Marker für den Langzeit-Konsum.
▼ Wie lange ist Nikotin im Blut nachweisbar?
Nikotin ist im Blut etwa 1–3 Tage nach dem letzten Konsum nachweisbar. Das Abbauprodukt Cotinin kann bis zu 10 Tage im Blut gefunden werden und ist abhängig von der konsumierten Menge.
▼ Wie wirkt sich Nikotin im Blut auf den Körper aus?
Nikotin stimuliert das zentrale Nervensystem und führt im Gehirn zur Freisetzung von Dopamin, einem Botenstoff, der für Belohnung und Glücksgefühle sorgt. Zudem werden u.a. die Herzfrequenz und der Blutdruck erhöht.
▼ Was hilft, um Nikotin schneller aus dem Blut zu bekommen?
Viel Wasser trinken, Sport, Antioxidantien und eine ausgewogene Ernährung können den Nikotinabbau unterstützen, aber nicht vollständig beschleunigen.